Rückblick auf die Nachrichten-Achterbahnfahrt 2022

Ein Schnelldurchlauf über die Meldungen auf transkript.de und das Interesse der Leserschaft.

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Lässt man die Klickzahlen all der knapp 300 Nachrichten unserer transkript-Webseite Revue passieren, fällt auf, dass Corona noch großes Gewicht hat, während wir derzeit das Gefühl nicht loswerden, dass die allermeisten diese Pandemie für abgehakt halten. Gerade eine solche Meldung ist aber der absolute Spitzenreiter. Sie war zum damaligen Zeitpunkt mit einer besonderen Hoffnung verbunden: die Meldung zur austro-französischen Impfstofffirma Valneva aus dem Frühjahr 2022, als es um die Zulassung des sogenannten Tot-Impfstoffs ging. Er wurde von vielen Menschen vermeintlich händeringend herbeigesehnt, während sich die Verhandlungen mit einzelnen Ländern zur Abnahme von größeren Mengen ganz anders entwickelten. Dort wurden Abkommen gekündigt, die lange Verzögerung vorgeschoben, um am Ende mit der Abnahme sehr geringer Mengen auch dem Unternehmen keinen wirklichen Gefallen mehr zu tun. Der Tot-Impfstoff hatte sich in eine Sackgasse hineinmanövriert, bis er einfach nicht mehr gebraucht wurde.

Einige weitere Impfstoff-Meldungen von anderen Unternehmen finden sich ebenfalls noch weit vorne in der Spitzengruppe, und im Beifang davon vielleicht die Meldung der Mainzer BioNTech, dass sie nun auch bei der klinischen Entwicklung einer Krebs-mRNA-Vakzine vorankomme.

Die erste Meldung aus einem ganz anderen Themenkreis schafft es mit Platz 8 gerade noch unter die Top 10: „Das teuerste Medikament der Welt kommt aus den Niederlanden.“ CSL Behring und die niederländische uniQure erhielten für eine einmalige Gentherapie, die für Erwachsene mit Hämophilie B entwickelt wurde, die FDA-Zulassung. Mit einem Preisschild von 3,5 Mio. US-Dollar das derzeit teuerste Medikament und Anlass für eine Diskussion, die sicherlich auch über den Jahreswechsel hinausreicht und uns weiter begleiten wird, selbst wenn das Preisschild in Europa nach der kürzlichen Zulassung durch die EMA wohl bei etwa 2,5 Mio. Euro liegen soll.

Der für alle Beteiligten überraschende Erfolg, die Autoimmunerkrankung SLE (Systemischer Lupus erythematodes) mit körpereigenen gen-modifizierten CAR-T-Zellen zu behandeln, die normalerweise in der Onkologie immer häufiger Verwendung finden, hat es ebenfalls in das Topranking der Meldungen geschafft. Diese Behandlung erwies sich auch zum Erstaunen der Ärzte am Erlanger Uniklinikum als eine Art „Reset-Knopf“: Unmittelbar nach der Therapie löste sich die Autoimmunerkrankung völlig und nachhaltig auf. Die damit neu eröffneten Möglichkeiten, mit einem geschickten Design von Zellspezifitäten ganz anders ins Krankheitsgeschehen – nämlich viel stärker bei den Ursachen– eingreifen zu können, werden bestimmt viele weitere (hoffentlich ähnlich beeindruckend positive), ganz neue Behandlungsmethoden hervorbringen.

Auch schlechte Nachrichten schaffen es weiter nach vorne in die Wahrnehmung unserer Leser. So tummeln sich unter den ersten 20 meistgelesenen Nachrichten auch diejenigen über die Schwierigkeiten, Insolvenzen oder „Notverkäufe“ einzelner Biotech-Unternehmen wie Co.don, MagForce oder Ayoxxa. Dass gerade solche Firmennachrichten besonderes Interesse finden, zeigt sich auch an einer älteren Meldung vom September 2021, die nochmals weit nach vorne geklickt wurde: die Übernahme der Berliner TibMolBiol durch Roche. Eventuell ein Resultat der für dieses Jahr prognostizierten großen Übernahmewelle, die sich dann doch etwas verhaltender auftürmte, so dass ältere Geschichten in diesem Umfeld wieder an die Oberfläche gespült werden.

Viele der Nachrichten sind Teil eines Fortsetzungsromans, den die deutschsprachige Biotechnologieszene seit über 20 Jahren in der DACH-Region schreibt. Auch im neuen Jahr werden wir für Sie am „Puls der Zeit“ bleiben und Ihnen die wichtigen Branchenmeldungen präsentieren – mit ausreichend Tiefgang zur besseren Einordnung und ohne „Cliffhanger“, nur um die Klickzahlen nach oben zu treiben – versprochen.

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